Frank-Reiner Cwikla, ehemaliger Technischer Leiter, seit über 10 Jahren im Ruhestand.

Frank-Reiner Cwikla war fast zwei Jahrzehnte lang Technischer Leiter im Städtischen Klinikum Görlitz. Im Januar 1992 nahm er seine Arbeit am Haus auf und begleitete bis zu seinem Ruhestand alle größeren und kleineren Baumaßnahmen auf dem heutigen Klinikumsgelände. Vor gut zehn Jahren ging der studierte Elektrotechniker in Rente. Wie es ihm heute geht, erzählt er im Interview.

Frank-Reiner Cwikla mit seiner Frau Gabriele Cwikla

Hallo Herr Cwikla, vielen Dank, dass ich Sie und Ihre Frau heute besuchen darf!

Sie sind im Mai 2011 in Rente beziehungsweise in Altersteilzeit gegangen. Wie hat sich das angefühlt, am nächsten Werktag nicht mehr ins Büro zu fahren?  

Die ersten zwei Wochen waren wie Urlaub. Das kannte man ja. Mal Zeit für sich, ausschlafen oder verreisen. Doch nach 14 Tagen merkte ich, dass etwas fehlte. Ich bin immer sehr gern auf Arbeit gegangen und hatte freundliche Kollegen. Ein respektvoller Umgang miteinander war selbstverständlich. Obwohl ich meinen Ruhestand lange geplant hatte, musste ich mich jetzt umstellen.

Wie haben Sie sich konkret auf Ihre Zeit zu Hause vorbereitet?  

Durch die geplante Altersteilzeit war es mir möglich, meinen aktiven Dienst am Klinikum mit 60 Jahren zu quittieren. Schon ein paar Jahre zuvor hatte ich gesundheitliche Probleme und merkte, dass ich nicht mehr ganz die gleiche Energie hatte, wie mit Mitte 40.  

Da meine Frau, Gabriele Cwikla, die schon seit Ende der 80er Jahre am heutigen Klinikum und damaligen  Bezirkskrankenhaus arbeitete, nur wenige Tage nach mir in den Ruhestand wechselte, konnten wir gemeinsam unsere zukünftige Zeit planen und organisieren.

Was steht denn bei Ihnen so auf dem täglichen Programm?

Von Anfang an haben wir unsere Tage strukturiert. Dazu gehören regelmäßige sportliche Aktivitäten wie walken oder morgendliche Dehnungsübungen und natürlich gemeinsame Mahlzeiten. Wir gönnen uns ein spätes Frühstück und auch mit dem Mittagessen lassen wir uns Zeit. Aufgaben am Haus und im Garten teilen wir uns auf. Berufsbedingt kümmere ich mich um die Instandhaltung der Immobilie (lacht).

Im Jahr 2000 haben meine Frau und ich in Förstgen ein Haus gebaut. Das Kirchendorf gehört seit 1994 zur Gemeinde Mücka und liegt im Landkreis Görlitz. Da ich 1950 in Förstgen geboren bin und noch heute hier lebe, fühle ich mich dem Ort sehr verbunden. Man kennt sich hier und hilft sich gegenseitig. Das ist ein sehr schönes Miteinander. Unseren schönen Garten pflegt und gestaltet meine Frau mit viel Liebe. Wir haben blühende Rabatten und Flächen, auf denen wir Gemüse, Obst sowie verschiedene Kräuter anpflanzen. Nach getaner Arbeit oder auch einfach mal so, sitzen wir dann sehr gern draußen oder im Wintergarten und schauen nach Vögeln oder Rehen, die auf dem Feld, hinter unserem Haus, Futter suchen.

Während Ihrer aktiven Zeit im Klinikum waren Sie sehr beliebt. Haben Sie noch Kontakt zu ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern?

Während der Pandemie im vergangenen Jahr habe ich kaum Kolleginnen und Kollegen von früher getroffen. Wir hatten und haben Respekt vor dem Corona-Virus und uns deshalb bei Treffen zurückgehalten.

Was raten Sie zukünftigen Rentnerinnen und Rentnern im Hinblick auf Ihren Ruhestand?

Einen ultimativen Rat für alle habe ich natürlich nicht. Wie man seine Zeit verbringt, ist eine sehr individuelle Angelegenheit und was dem einzelnen gefällt, ist natürlich sehr verschieden. Aber ich bin der Meinung, dass man mit der Erfüllung der eigenen Träume nicht bis zur Rente warten sollte. Ich höre immer wieder, „das mache ich dann, wenn ich zu Hause bin“ oder „das hebe ich mir für die Rente auf“. Warten Sie nicht so lange! Zur Silberhochzeit 1999 haben wir eine fünfwöchige Australienreise unternommen. Das hat uns sehr gefallen und wir denken gern daran zurück. Damit hätte ich nicht bis zur Rente warten wollen.