Darmkrebs: Vorsorge zählt!

Marco Krahl

Etwa 60.000 Menschen erkranken jedes Jahr in Deutschland an Darmkrebs. Immer im März wird auf dieses Thema besonders aufmerksam gemacht, damit mehr Menschen zur Darmkrebsvorsorge gehen. Doch, hilft diese? Wir fragen unseren Chefarzt Dr. med. Marco Krahl:

Marco Krahl
Dr. med. Marco Krahl, Chefarzt Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie. Foto: Paul Glaser

Herr Dr. Krahl, ist Darmkrebs heutzutage ein Todesurteil?

Auf keinen Fall. Die Prognose eines Dick- und Enddarmkrebses hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert, vor allem bei Behandlungen in speziellen Zentren. Klar ist aber auch, je eher diese so genannten kolorektalen Karzinome erkannt werden, desto schonender ist die Behandlung und desto besser ist auch die Prognose. So bestehen auch bei Metastasen gute Chancen durch eine Behandlung.

Welche Symptome gibt es bei Darmkrebs?

Das Tückische ist, dass Darmkrebs lange Zeit keine Beschwerden macht. So kann es einem gut gehen und man ist trotzdem bereits erkrankt. Symptome treten meist erst auf, wenn die Krankheit bereits weit fortgeschritten ist, z.B. Blut im Stuhl oder auffällige Veränderungen der Stuhlgewohnheiten (z.B. Durchfall und Verstopfung im Wechsel, Anhaltende Schmerzen im Bauchbereich) oder ein Darmverschluss.

Welche Vorsorgemöglichkeiten gibt es und wer sollte zur Vorsorge gehen?

Für Männer ab 50 und Frauen ab 55 gibt es das Vorsorgeangebot der Darmspiegelung. Alternativ kann ab 50 ein immunologischer Stuhltest durchgeführt werden, der Blut im Stuhl und damit Anzeichen für Darmkrebs und Vorstufen erkennt.

Was bringt die Vorsorge?

Je eher Darmkrebs erkannt wird, desto besser stehen die Heilungschancen. Eine präventive Darmspiegelung ist sehr wirksam, um frühe Formen und Krebsvorstufen zeitig zu erkennen.

Sie behandeln in Ihrer Klinik seit vielen Jahren Darmkrebspatienten. Welche Therapien gibt es im Klinikum?

Bei uns gibt es das breite Behandlungsspektrum an einem Standort, das bedeutet wir diagnostizieren die verschiedenen Stadien und führen Operationen sowie Chemo- und Strahlentherapien im Klinikum Görlitz durch. Für schonende und äußerst präzise Eingriffe steht uns seit kurzem ein roboterassistiertes Operationssystem zur Verfügung.