Christine Willöfer – Zeit für Reisen, Ausflüge, Freunde und Familie

Christine Willöfer ist gelernte Textilverkäuferin und studierte nach ihrer Ausbildung an der Görlitzer Fachschule für Binnenhandel Dresden, Schulteil Görlitz.  Mit einigen Jahren Berufserfahrung nahm sie 1976 ihre Tätigkeit im Städtischen Klinikum Görlitz auf. Fast 35 Jahre lang,  bis zum Frühjahr 2010, war Christine Willöfer Leiterin des Rechnungswesens. Zu ihren Aufgaben gehörten  unter anderem die Steuerung aller Zahlungsabläufe,  die monatliche Erstellung der Gewinn- und Verlustrechnung sowie die Begleitung der Pflegesatz- und Tarifverhandlungen. Im Interview erzählt Frau Willöfer, wie sich ihre Tage im Ruhestand verändert haben.

Im Frühjahr 2010 begann Ihre Freizeitphase im Rahmen der Altersteilzeit. Wie war das für Sie?

Wenn ich ehrlich bin, habe ich mich auf meinen so genannten Ruhestand gefreut. Ich konnte nun endlich meine Tage selbst strukturieren und hatte für die Dinge Zeit, die vorher recht kurz kamen.

Und was war das genau?

Ich bin schon immer sehr gern mit dem Fahrrad unterwegs gewesen. Bis heute fahre ich damit zum Berzdorfer See, nach Polen oder erkunde die Umgebung. Meine Schwester wohnt in Rothenburg. Auch sie besuche ich mit dem Fahrrad.

Christine Willöfer mit ihrem Fahrrad

Wenn ich zu meiner Tochter nach Köln fahre, reise ich mit dem Auto und dem Fahrrad an. Ausgestattet mit einem Handy und Navigation suche ich mir dann Ausflugsziele im näheren Umkreis  und begebe mich auf  Entdeckungsreise. Mein ältester Sohn wohnt bei Heidelberg. Auch dort bin ich mit meinem Fahrrad mobil und besuche Sehenswürdigkeiten oder bin in der Natur unterwegs. Seit meinem Unfall im vergangenen Jahr bin ich mit dem Fahrrad sogar noch besser unterwegs als zu Fuß.

Wie es sich anhört, haben Sie eine große Familie?

Ja, das stimmt. Ich habe zwei Söhne, eine Tochter, fünf Enkel und drei Urenkel. Eine Tante von mir wohnt in Amerika. Seit 1993 besuche ich sie regelmäßig. Bis zu meinem Ruhestand war ich jedes Jahr 14 Tage bei ihr. Seit 2010  habe ich nun auch für sie mehr Zeit und bleibe ca. sechs Wochen pro Jahr bei ihr in Vermont.

Sie reisen wohl gern?

Oh ja! Inzwischen habe ich schon viel von der Welt gesehen. Ich war unter anderem in der Türkei, in Ägypten, in Kanada, in Kroatien und auch in Italien. Andere Länder fand ich immer spannend.

Was machen Sie, wenn Sie nicht gerade mi dem Fahrrad unterwegs sind oder andere Länder erkunden? 

Wie früher wache ich immer noch jeden Tag um 5 Uhr auf. Das Schöne ist, dass ich jetzt nicht mehr um diese Zeit aufstehen muss. Meine Tage beginnen ganz in Ruhe. An meiner Wohnung habe ich einen Balkon. Wenn das Wetter schön ist, lese ich dort gern meine Zeitung.

Christine Willöfer auf ihrem Balkon

Unabhängig vom Wetter gehe ich einmal pro Woche schwimmen. Das hält mich fit und ich habe ein bisschen Abwechslung. Und dann koche ich ab und zu. Nichts Extravagantes – mit den einfachen Gerichten bin ich schon zufrieden. Aber auch die einfachen Gerichte müssen zubereitet werden und das braucht eben seine Zeit.

Heute gibt es Spargel

Wenn sich doch einmal Langeweile anbahnen sollte, und jetzt schmunzeln Sie bitte nicht über mich, spiele ich auch gern mal auf meinem Telefon ein kleines Spielchen. Das macht mir Spaß und so kann ich auch meine Wartezeit beim Arzt verkürzen. Ich finde das sogar sehr praktisch.

Sie sind ja sehr technikaffin.  Wirklich toll!

Durch Ihre langjährige Tätigkeit im Klinikum kennen Sie viele Leute. Haben Sie noch Kontakt zu ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern?

Selbstverständlich! Wir sind eine Gruppe von ca. 10 ehemaligen Klinikumsmitarbeiterinnen und Mitarbeitern. In regelmäßigen Abständen treffen wir uns und unternehmen etwas zusammen. Wir waren schon im Spielzeugmuseum in Görlitz, im Konrad-Wachsmann-Haus in Niesky oder auch am Berzdorfer See. Uns fällt immer etwas ein.

Was wünschen Sie sich für Ihre Zukunft?

Ich bin absolut zufrieden und wünsche mir sehr, dass ich so selbstbestimmt und aktiv wie jetzt noch einige Jahre auf dieser Welt bleiben kann. Es braucht sich gar nichts ändern – es soll einfach so bleiben, wie es ist.