

Viele Kolleginnen und Kollegen im Klinikum kennen Monika Starke. Das ist auch gar nicht so schwer, denn Monika Starke arbeitete seit 1972 über 46 Jahre lang als examinierte Krankenschwester am Klinikum. Nach ihrer Ausbildung nahm die gebürtige Görlitzerin ihre Arbeit in der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, damals noch auf der James- von – Moltke – Straße auf. Später arbeitete sie dann viele Jahre auf der Girbigsdorfer Straße im Zentral-OP. Dass sie Krankenschwester werden möchte, wusste sie schon seit der 5. Klasse. Und so kam es dann auch. Bis heute bleibt Monika Starke dem Klinikum treu, auch wenn sie ihr Renteneintrittsalter schon längst erreicht hat.

Am 28. Mai 2018 hatten Sie nach über 46 Jahren Betriebszugehörigkeit Ihren regulären letzten Arbeitstag vor Ihrer Rente. Erinnern Sie sich noch an diesen Tag?
Ja, sehr gut sogar. Der Tag war schrecklich! Ein Auf und Ab der Gefühle. Meistens hatte ich Frühdienst. Doch an meinem letzten Arbeitstag war ich im Dienstplan für den Zwischendienst eingeteilt. Das hat mich gewundert und irritiert – gern hätte ich mich bei einem gemeinsamen Frühstück von all meinen langjährigen Kolleginnen und Kollegen verabschiedet. Aber okay.
Am Ende des Zwischendienstes, kurz vor Schichtende, gegen 17 Uhr sagte eine Kollegin zu mir, ich solle meine Sachen packen. Ich hätte Feierabend, es geht ab nach Hause. Ein furchtbarer Moment für mich. Ich fühlte mich, als hätte ich einen großen Fehler gemacht und würde deshalb nach Hause geschickt werden.
Aber es kam ganz anders. Vor dem Haupteingang des Klinikums standen meine Kolleginnen und Kollegen Spalier und unten an der Girbigsdorfer Straße wartete Chefarzt Dr. Axel Geide in einer Kutsche auf mich. Ich war überaus gerührt und rang mit meinen Tränen. Gemeinsam mit drei anderen Kolleginnen fuhr er mich nach Hause, wo wir meinen vorerst letzten Arbeitstag mit einer kleinen Feier ausklingen ließen.

Wie fühlten Sie sich an Ihrem ersten Tag im Ruhestand?
Ganz ehrlich – ich war noch nicht bereit für den so genannten Ruhestand. Ich wollte nicht ruhig stehen bleiben. Ich war immer gern arbeiten und dem Klinikum stets verbunden. Also bewarb ich mich an meinem ersten freien Tag für einen Minijob im Klinikum. Sehr glücklich war ich, als die Zusage für eine weitere Beschäftigung bei mir ankam. Bis Ende August 2020 konnte ich mit reduzierten Stunden ca. drei Dienste pro Monat im Zentral-OP übernehmen und meine Kolleginnen und Kollegen unterstützen. Das war ein idealer Übergang für mich. Zu einer weiteren Verlängerung meiner Tätigkeit kam es dann in der Pandemie 2020. Dort unterstützte ich in der HNO-Ambulanz. Auch zukünftig stehe ich dem Klinikum sehr gern zur Verfügung, wenn ich gebraucht werde.

Was machen Sie, wenn Sie nicht gerade in der HNO aushelfen?
Während der Pandemie im August 2020, bewarb ich mich auch für ein Ehrenamt im Klinikum. Im Rahmen dessen konnte ich schon im September 2020 bei der Umsetzung des Welt-Alzheimertages behilflich sein. Nach hausinternen Schulungen, abnehmenden Covid-Infektionen und gelockerten Besucherregelungen gehe ich seit Juni 2021 Patientinnen und Patienten auf Station besuchen. Ich lese ihnen vor, begleite sie bei Spaziergängen und komme dabei mit ihnen ins Gespräch. Ich habe das Gefühl, dass das für die Patientinnen und Patienten eine schöne Abwechslung ist aber auch für mich sind die Besuche auf Station eine absolute Bereicherung. So ein Ehrenamt kann ich nur empfehlen.
Haben Sie denn im Patientenzimmer auch immer eine Idee, worüber Sie mit den Patientinnen und Patienten sprechen können?
Monika Starke lacht. Meistens ergibt sich das irgendwie. Am Anfang stelle ich mich immer vor, frage ob ein Besuch erwünscht ist und wie sich die Patientin oder der Patient fühlt. Danach ist man dann auch schon mitten drin, im Gespräch.
Später lasse ich auch eigene Erfahrungen aus dem Berufsleben oder meiner Freizeit einfließen. Durch meine vielseitigen Hobbys wie Fotografieren, Reisen, Basteln, Häkeln, Handarbeit, Fahrrad fahren oder meinen Garten habe ich viele Themen, zu denen ich etwas sagen kann. Manchmal höre ich aber auch einfach nur zu. Je nach dem, was für die Patientin oder den Patienten angenehm ist.
Durch Ihre langjährige Tätigkeit im Klinikum kennen Sie viele Leute. Haben Sie noch Kontakt zu ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern?
Selbstverständlich! Nach wie vor feiern wir Geburtstage mit den ehemaligen Kolleginnen und Kollegen zusammen. Und wenn mal kein Fest ansteht, dann treffen wir uns einfach auf einen Kaffee. Das geht immer.