Die Zeitumstellung wird abgeschafft – voraussichlich. Wann genau, ist noch nicht klar. In diesem Jahr ist sie auf jeden Fall noch ein Thema. Am 31. März werden die Uhren von 2:00 auf 3:00 Uhr umgestellt und so einige von uns werden wieder mit Müdigkeit, Kopfweh oder Konzentrationsproblemen zu kämpfen haben. Besonders hart trifft es all diejenigen, die sich im Berufsleben an einen festgelegten Arbeitsbeginn halten müssen und nicht von der Gleitzeit profizieren.
Ob man die Zeitumstellung gut meistert oder Probleme damit hat, hängt vom eigenen Biorhythmus ab und davon, ob man zu den Frühaufstehern oder zu den Langschläfern gehört. Den „Lerchen“, also den Morgenmenschen, fällt es generell leichter, ihren Tagesrhythmus eine Stunde vorzuverlegen als den so genannten „Eulen“ und damit den Nachtschwärmern. Am besten kommen die Mittagsschläfer mit der Zeitumstellung zurecht. Sie sind morgens und abends relativ fit, freuen sich jedoch über eine kleine Pause in der Tagesmitte und können damit am Tag der Zeitumstellung gesundheitliche Probleme und Unwohlsein puffern.
Um sich auf die anstehende Zeitumstellung Ende März vorzubereiten, rät die Oberärztin der Psychosomatischen Klinik am Städtischen Klinikum Görlitz, „die abendlichen Routinen in der Vorwoche täglich um zehn Minuten nach vorn zu verlegen“. So nähert man sich im Laufe einer Arbeitswoche einer kompletten Stunde an und die Umstellung von zwei auf drei Uhr gestaltet sich schonender. Wer sich am Sonntag trotzdem müde fühlt, sollte sich viel draußen aufhalten. Bewegung an frischer Luft unterstützt uns dabei, mit der Zeitumstellung besser klarzukommen.
Abgesehen von Schlafschwierigkeiten im Zusammenhang mit der Zeitumstellung leiden in Deutschland ca. 20 – 25% der Erwachsenen an Ein- oder Durchschlafproblemen. Um vorhandenen Störungen entgegenzuwirken oder um Schlafproblemen vorzubeugen, gibt es einiges, was man tun kann. Das Wichtigste dabei ist, Ruhe bewahren und wegen nächtlichen Aufwachens nicht zu verzweifeln. Vorübergehender Stress, Umstellungen im Alltag oder besondere Vorkommnisse rauben uns schon einmal den Schlaf. Von einer krankhaften Schlafstörung ist aber erst dann die Rede, wenn man mindestens dreimal pro Woche, mindestens vier Wochen lang nachts aufwacht und nicht wieder einschlafen kann.
Um bei krankhaften Schlafstörungen Abhilfe zu schaffen oder auch Schlafproblemen vorzubeugen, gibt es die so genannte Schlafhygiene, also Rahmenbedingungen und Verhaltensmuster, die dabei helfen, einen gesunden Schlaf zu fördern. In diesem Sinne empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin Folgendes:
- Stehen Sie täglich zur gleichen Zeit auf.
- Gehen Sie nur ins Bett, wenn Sie sich wirklich müde und schläfrig fühlen.
- Gehen Sie nur zum Schlafen ins Bett. Lesen oder Fernsehen geht auch im Sessel oder auf der Couch im Wohnzimmer.
- Nehmen Sie direkt vor dem Schlafengehen keine mächtigen und fettigen Mahlzeiten zu sich.
- Trinken Sie vier Stunden vor dem Schlafengehen keinen Alkohol und keine koffeinhaltigen Getränke.
- Gönnen Sie sich keinen oder nur einen kurzen Mittagsschlaf von maximal 20-30 Minuten.
- Verzichten Sie auf das Rauchen kurz vor dem Schlafen.
- Treiben Sie regelmäßig Sport aber verzichten Sie auf körperliche Anstrengungen wie Leistungssport kurz vor dem Schlafengehen.
- Planen Sie einen Puffer zwischen dem Feierabend und dem Schlafengehen ein, um von den Geschehnissen auf Arbeit oder des Tages Abstand nehmen zu können.
Falls Sie trotz der schlaffördernden Maßnahmen nachts aufwachen und das aktiv registrieren, vermeiden Sie unbedingt helles Licht und den Blick auf die Uhr. Denn wenn Sie dadurch bemerken, dass Sie viel zu zeitig aufgewacht sind, ärgern Sie sich, treiben Ihren Blutdruck in die Höhe und können höchstwahrscheinlich nur schlecht wieder einschlafen. Besser wäre es, Sie lassen das Licht aus, schauen nicht auf die Uhr und schließen die Augen wieder.
Aus unserer Psychosomatischen Klinik erfahre ich, dass nächtliches Erwachen völlig normal ist und jeder von uns bis zu 20 Mal pro Nacht wach wird, das aber nicht bewusst realisiert. Nach wenigen Sekunden schlafen wir wieder ein. In diesen „Wachsekunden“ prüfen wir, ob unsere Umgebung noch sicher ist oder ob Gefahr droht.
Im Durchschnitt schlafen Erwachsene 6-8 Stunden pro Tag. Von Mensch zu Mensch kann das Schlafbedürfnis jedoch sehr unterschiedlich sein und muss keinesfalls auf eine krankhafte Störung hinweisen. Im Zweifelsfall bitte nicht auf Schlaftabletten zurückgreifen, sondern das Gespräch mit dem Arzt suchen. Die meisten Schlafprobleme sind mit verhaltenstherapeutischen Techniken gut zu beheben oder wenigstens zu lindern.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine gute Nacht und schöne Träume 😉