Verletzliches Rückgrat

Die Wirbelsäule ist ein faszinierendes und komplexes System aus stabilisierenden, mobilisierenden und schützenden Komponenten. Sie bildet das Rückgrat, auf dem unsere Körperhaltung und Bewegungsfähigkeit beruhen. Doch was passiert, wenn die Wirbelkörper durch (z. B. osteoporotische) Frakturen, Verletzungen oder Tumoren beschädigt werden?

Dr. med. Marcus Eif, Chefarzt der Klinik für Neurochirurgie. Foto: Paul Glaser

Früher: Wochenlang im Gipsbett

„Früher wurden Patienten mit derartigen Problemen oft für mehrere Wochen in ein sogenanntes Gipsbett gelegt oder, im schlimmsten Fall von tumorbedingten Wirbelzerstörungen, konnte gar nichts unternommen werden. Heutzutage haben sich die Möglichkeiten deutlich verbessert und es gibt eine Reihe alternative Behandlungsoptionen“, sagt Dr. Marcus Eif, Chefarzt der Neurochirurgie am Städtischen Klinikum Görlitz. Er ist auf die Behandlung von Wirbelsäulenerkrankungen spezialisiert.

Allgemeine Erkrankungen der Wirbelsäule

Allgemeine Erkrankungen der Wirbelsäule sind z. B. Bandscheibenvorfälle, Spinalkanalstenosen, Wirbelgleiten. Es können sich gutartige oder bösartige Tumoren in oder um die Wirbelsäule bilden. Auch Infektionen in der Wirbelsäule sind schwerwiegend und erfordern oft eine chirurgische Entfernung des infizierten Gewebes. Bei der Knochenerkrankung Osteoporose verlieren die Knochen ihre Dichte. Das erhöht das Risiko von Knochenbrüchen, insbesondere in der Wirbelsäule. Die Wirbelkörper brechen selbst bei geringer Belastung. Diese Frakturen können starke Schmerzen verursachen, die Körpergröße verringern und zu einer gekrümmten Haltung führen. Die Diagnose erfordert eine sorgfältige Untersuchung und bildgebende Verfahren wie Röntgenaufnahmen, CT oder MRT.

Dr. Eif im OP-Saal.

Wirbelsäulenerkrankungen durch Osteoporose bedingt

Die Behandlung von osteoporotisch bedingten Wirbelsäulenerkrankungen kann konservativ oder chirurgisch sein. Konservative Ansätze umfassen Schmerzmanagement, Physiotherapie und medikamentöse Therapie zur Stärkung der Knochen. In einigen Fällen kann eine Operation notwendig sein, um Frakturen zu stabilisieren oder deformierte Wirbelkörper zu korrigieren. Hier setzen die Experten im Klinikum verschiedene Implantate oder komplexe Haltesysteme ein. Um Patientinnen und Patienten mit Wirbelsäulenerkrankungen bestmöglich zu versorgen, arbeiten oft verschiedene medizinische Fachrichtungen, einschließlich Radiologie, Neurochirurgie, Orthopädie und Anästhesiologie zusammen. Diese interdisziplinäre Herangehensweise ist im Städtischen Klinikum Görlitz gewährleistet und ebenso die Nachsorge durch die Physiotherapie am Klinikum.

Weitere Informationen:
neurochirurgie.klinikum-goerlitz.de