Heute, am 5. September, ist der internationale Weltkopfschmerztag.
Fast jeder Mensch hat im Laufe seines Lebens einmal mit Kopfschmerzen zu tun. Migräne ist dabei eine von 250 verschiedenen Arten.
Spezialisten unterscheiden zwischen mehr als 250 Kopfschmerzarten, die in primäre und in sekundäre Kopfschmerzen eingeteilt werden. Zu den primären gehören Spannungs- und Clusterkopfschmerzen. Sie treten ohne krankhaften Befund in den Untersuchungen auf. Bei Migräne beispielsweise, an der in Deutschland über acht Millionen Menschen leiden, gibt es so genannte Triggerfaktoren, die Migräneattacken begünstigen können. Von Patient:in zu Patient:in können diese Faktoren sehr verschieden sein. Etwa 20 Prozent der Migränepatient: innen geben an, dass Nahrungsmittel wie Molkereiprodukte, Meeresfrüchte, Getreideprodukte oder Frittiertes eine Attacke begünstigen. Bei anderen Patient:innen wirken sich Änderungen im Tagesablauf negativ aus.
Spezialist:innen empfehlen daher regelmäßige Mahlzeiten sowie gleichbleibende Einschlaf- und Aufstehzeiten. Darüber hinaus ist es ratsam, drei Stunden vor dem Einschlafen auf reichhaltige Mahlzeiten, Koffein, Nikotin und Alkohol zu verzichten. Betroffene sollten zusätzlich darauf achten, mittags maximal 30 Minuten zu ruhen und abends ihre Schlafumgebung angenehm, dunkel und schlaffördernd zu gestalten. Neben der Vermeidung von Triggerfaktoren können auch vorbeugende Maßnahmen wie regelmäßiger Ausdauersport, Entspannungsverfahren (z. B. progressive Muskelrelaxation nach Jacobson) oder eine Medikation durch den Facharzt vor primären Kopfschmerzen schützen.
Sekundäre Kopfschmerzen sind in der Regel auf Verletzungen des Kopfes oder auf Hirnerkrankungen zurückzuführen. Sie werden mit bildgebenden Verfahren wie der Computertomografie (CT) oder der Magnetresonanztomografie (MRT) sowie mit Laboruntersuchungen gut diagnostiziert. Die Behandlung der schmerzverursachenden Grunderkrankung steht bei den sekundären Kopfschmerzen im Vordergrund.
Dr. Kersten Guthke ist Chefarzt der Neurologischen Klinik im Städtischen Klinikum Görlitz. Er empfiehlt, immer dann einen Arzt aufzusuchen, wenn sich die Kopfschmerzen von denen, die man von Zeit zu Zeit mal hat, sehr stark in ihrer Intensität unterscheiden oder sie in ihrem Charakter komplett anders sind als sonst. Treten Kopfschmerzen in Verbindung mit neurologischen Ausfällen wie zum Beispiel einer halbseitigen Schwäche, Koordinationsstörungen oder mit Fieber auf, sollten sich Betroffene ebenfalls an einen Arzt wenden.
Weitere Informationen finden sie hier: neurologie.klinikum-goerlitz.de