Martina Ehlers – Aktiv und achtsam im Ruhestand

Über 27 Jahre lang war Martina Ehlers Technische Zeichnerin im Städtischen Klinikum Görlitz und zuständig für die Erstellung des Raumbuches des Klinikums, für Aufmaßarbeiten, für Möblierungsvorschläge und die Betreuung der elektronischen Schließanlage. Seit Ende Februar 2019 ist die gebürtige Görlitzerin in Rente und hat ihre Tage neu strukturiert. Was das genau bedeutet, erzählt Martina Ehlers im Interview.

Hallo Frau Ehlers, schön, dass ich heute bei Ihnen sein darf!

Sie sind nach über 27-jähriger Betriebszugehörigkeit Ende Februar 2019 in Rente gegangen. Das ist jetzt über zwei Jahre her. Was hat sich seitdem bei Ihnen verändert?

Martina Ehlers lacht. Ich werde oft noch 05:30 Uhr wach. Das hat sich schon einmal nicht geändert, aber ich genieße es, um diese Zeit nicht mehr aufstehen zu müssen. Mit einem gemütlichen Frühstück starte ich gegen 8 Uhr in meinen Tag.

Wie geht es denn dann weiter?

Ich habe eigentlich immer etwas vor. Seit über 10 Jahren besuche ich bei der Volkshochschule den Malkurs von Udo Mätzig. Schon zwei Ausstellungen in der Magistrale des Klinikums realisierte er mit seinen Kursteilnehmerinnen und Teilnehmern. Sowohl 2017 als auch 2021 durfte ich eigene Bilder für diese Ausstellungen beisteuern. Bei Udo Mätzig zeichne ich mit Ölfarben auf Leinwand, außerhalb der Kurse nutze ich auch andere Techniken wie z.B. Radierungen. Urlaubserinnerungen, Architektur oder Naturlandschaften gehören zu meinen beliebten Motiven. Gern verschenke ich meine Bilder in der Familie, die Meisten jedoch hängen bei mir zu Hause.

Martina Ehlers an ihrer Staffelei

Neben dem Malkurs besuche ich regelmäßig einen Töpferkurs. Das Handwerkliche mochte ich schon immer sehr. Bei dem Töpferkurs geht es aber nicht nur darum, etwas Brauchbares herzustellen. Hier steht das Kreative im Vordergrund und als gesellige Höhepunkte organisieren wir jedes Jahr ein Sommer- sowie ein Winterfest.

Meine 96-jährige Mutter wohnt allein. Neben dem Pflegedienst unterstütze ich sie deshalb zusätzlich und schaue oft bei ihr vorbei.

Fünf Kinder und fünf Enkel halten unsere Patchworkfamilie zusätzlich in Bewegung.

Tatsächlich achte ich aber darauf, dass es Tage gibt, an denen nichts geplant wird. Diese Zeit verbringe ich dann gern im Garten. Da kann ich sehr gut entspannen und Kraft tanken.

Martina Ehlers im Garten

Durch Ihre langjährige Tätigkeit im Klinikum kennen Sie viele Leute. Haben Sie noch Kontakt zu ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern?

Ja. Ab und zu bin ich im Klinikum und dann schau ich auch in meiner ehemaligen Abteilung vorbei. Ich hatte Kolleginnen und Kollegen, mit denen ich immer noch sehr gern in Kontakt stehe.

Was raten Sie zukünftigen Rentnerinnen und Rentnern im Hinblick auf Ihren Ruhestand?

Gehen Sie es entspannt an. Ich dachte zum Beispiel, dass ich als Rentnerin viel Zeit zum Lesen hätte.  Und tatsächlich lese ich mehr als vorher aber längst nicht so viel wie ich es gern täte.

All denjenigen, die Zeit und Lust haben etwas Neues auszuprobieren, empfehle ich u.a. die Volkshochschule. Mit einem aktiven Hobby sowie mit gesellschaftlichem Einbringen bleibt man achtsam.